Kaffeefahrt mit Manfred Kolbe


Was für ein Tag! Sonne satt, angenehme Temperaturen, ein Sommertag wie aus dem Bilderbuch. Und das mitten im September. Da lacht das Herz, und es freut sich der Oldie-Fan. Denn bei Kaiserwetter startete der Stammtisch Classics Nordheide am Sonntag, dem 16. 9. zu seiner letzten großen Ausfahrt des Jahres. Kaum zu glauben, aber die Oldtimer-Saison 2018 geht schon ihrem Ende entgegen.

 

Doch sie endet mit einem Finale furioso – mit der erstmals durchgeführten Herbstfahrt. Rund 40 Stammtischfreunde mit 20 tollen Oldies lassen sich die nicht entgehen. Wie üblich treffen sie sich am Hotel Maack in Seevetal. Renault Alpine, Mercedes E 500 oder Lotus Esprit sieht man nicht an jeder Ecke – wohl aber bei Classics Nordheide. Inzwischen fast komplett aus dem Straßenbild verschwunden: der Opel Calibra. Hier ist er dabei. In großer Anzahl am Start: die Fraktion der Engländer mit diversen MG- und Triumph-Modellen. Aber die am stärksten vertretene Marke ist VW mit Käfer Cabrio, Golf und K 70. Von der 70er-Jahre-Limo sind gleich zwei vor Ort. Für Manfred Anlass, die Herbstfahrt zum K70-Welt-Treffen zu erklären.

 

Die meiste Aufmerksamkeit heimst aber ein kleines rotes Gefährt aus Frankreich ein. Ein Autochen wie gerade vom Kinderkarussell geschraubt. Lenkrad, Pedale, gerade mal Platz für zwei. Aber keine Türen, keine Scheiben, kein Dach oder Verdeck. Und kein Anlasser. Wer den 39-PS-Motor starten will, muss kurbeln. Ganze 39 PS – damit fuhr man in den 20er-Jahren Rennen. Denn bei diesem Oldie handelt es sich um einen Salmson-Rennwagen aus dem Jahre 1922. Wie schnell rennt er denn? Besitzer Dirk, zünftig im zeitgenössischen weißen Renn-Overall gewandet, klärt uns auf: „Er läuft 100 km/h, aber das macht dann keinen Spaß mehr.“ Beim Blick auf die schmalen Reifen wundert uns das nicht.

 

Für die Ausfahrt reicht das allemal. Mit moderater Geschwindigkeit rollt der Tross durch die Nordheide. Vorwiegend auf Nebenstraßen geht es über Hittfeld, Bendestorf, Ramelsloh, Brackel, Hanstedt, Garlstorf und Egestorf nach Lübberstedt. Eine Zick-Zack-Strecke mal links, mal rechts der A7, über die Hans-Günter sagt: „Gefühlt habe ich mindestens 126-mal die Autobahn überquert.“

 

In Lübberstedt hat das Handelshaus Steenbuck Automobiles seine Pforten für uns geöffnet. Nachdem wir unsere Autos im Hof aufgestellt haben, nehmen wir die zum Verkauf stehenden Klassiker in Augenschein. Da glänzen schon bei dem einen und anderen die Augen. Auch Petras Augen strahlen. Doch nicht nur wegen der feinen Exponate, nein, Petra schwärmt von ihrer Mitfahrt an Dirks Seite im Salmson.

 

Nach ausgiebiger Pause geht es weiter nach Hunden in der Winsener Marsch. Im Garten des Hofcafés sind mehrere Tische für uns reserviert. Mit Kaffee und soooo leckerem Kuchen beschließen wir unsere Herbstfahrt. Und sind uns einig: Das war ein rundum gelungenes Saison-Finale.